20 Jahre Naturtagebuch in Maulbronn – wir starten ins Jahr 2023

Bereits seit vielen Jahren nimmt der BUND Maulbronn mit einer Gruppe Kinder und Jugendlicher am Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend teil. In diesem Jahr möchten wir unser 20. Naturtagebuch erstellen und haben uns dazu das Thema „Pflanzen“ ausgesucht (sieh auch unsere Naturtagebuch-Chronik).

Wir trafen uns daher am Samstag am tiefen See und bastelten gemeinsam Blumenpressen. Es wurde fleißig gebohrt, geschliffen und bemalt (Danke an alle helfenden Eltern). Dank des Daches konnte uns der eine oder andere Regentropfen nichts anhaben. Nach zwei Stunden hatte dann jeder und jeder das wichtigste Werkzeug für dieses Jahr fertig gestellt und wir werden die Pressen in den kommenden Terminen mit den Funden aus der Natur füllen.

Bericht Preisverleihung Naturtagebuch 2022

Am Samstag den 04.03.2022 war es endlich soweit, wir fuhren zur Preisverleihung des Naturtagebuch-Wettbewerbs 2022. Mit dem Zug ging es von Vaihingen aus nach Stuttgart zum Lindenmuseum. Dort konnten wir uns erst einmal alle Werke der anderen Gewinnerinnen und Gewinner anschauen und wir können nachvollziehen, dass es für die Jury jedes Jahr aufs Neue schwierig ist, unter den ganzen eingesandten Werken die Erstplatzierten festzulegen. Nach den üblichen Ansprachen kam bereits das erste Highlight: Helge Thun begeisterte uns mit seinem Show-Mix aus Zauberei und Gedichten mit einer ordentlichen Portion Humor. Vor der eigentlichen Preisverleihung konnten wir uns an einem tollen Buffet stärken und dann ging es los. Da die Preisverleihung nun 3 Jahre in Folge aufgrund Corona nicht stattfinden konnte, wurden zunächst zwei Forscherinnen und Forscher der Vorjahre auf die Bühne geholt. Diese waren mit außergewöhnlichen Werken, teils über mehrere Jahre, unter den vergangenen Gewinnern, hatten jedoch keine Chance auf eine ordentliche Preisverleihung (natürlich hat Manfred Mistkäfer dafür die GewinnerInnen per Post mit den Preisen überrascht.).

Dann begann die Preisübergabe in der Kategorie der Einzelteilnehmer. Wir freuten uns auch hier, da Lea Eifried – ebenfalls Teil der BUND Kindergruppe – in diesem Jahr wiederholt mit einem eigenen Naturtagebuch teilgenommen und gewonnen hat. Ihr tolles Werk zum Thema „Vögel“ war mit einem wunderschönen Eisvogel auf dem Deckblatt nicht zu übersehen.

Schließlich folgte die Kategorie Schulklassen und Gruppen und die ganze Gruppe durfte auf die Bühne. Obwohl die Kindergruppe in der Vergangenheit immer wieder einen ersten Preis erarbeiten konnte, war es diesem Mal für viele Forscherinnen und Forscher das erste Mal auf der Bühne – Corona!

Der Naturtagebuch-Wettbewerb feierte heute sein 30. Jubiläum, um so schöner, dass es wieder in Präsenz stattfinden konnte. Nach der Veranstaltung konnten wir uns noch mit Ladi Oblak, die den Wettbewerb seit 25 Jahren organisiert, austauschen und erfuhren dabei, dass auch der eine oder die andere Erwachsene, aus unserem Naturtagebuch noch etwas erfahren konnte, was die Forscherinnen und Forscher aus Maulbronn schon lange Wissen: Greifvögel können die Urinspuren von Mäusen & Co aus großer Höhe erkennen, da sie ultraviolettes Licht wahrnehmen – Lehrauftrag erfüllt 😉.

Bald starten wir nun mit unserem eigenen Naturtagebuch-Jubiläum: Das 20. Naturtagebuch in Maulbronn startet am 25.03.2023.

Pressemitteilung der BUNDjugend Baden-Württemberg zum Naturtagebuch-Landeswettbewerb 2022

Dreißig Jahre Naturtagebuch-Wettbewerb: Jubiläums-Preisverleihung in Stuttgart

Stuttgart. Seit 30 Jahren begeistert die BUNDjugend mit dem Wettbewerb Naturtagebuch Kinder für die heimische Natur. Jedes Jahr nehmen mehrere hundert Kinder zwischen acht und zwölf Jahren daran teil, indem sie ein Naturtagebuch über ein selbst gewähltes Thema erstellen. 2022 beobachteten sie zum Beispiel verschiedene Bäume, dokumentierten den Wuchs einer Sonnenblume vom Samen bis zur Pflanze oder erkundeten das Niedermoor bei Gottenheim. Das Vorgehen und die Gestaltung ist den Kindern dabei frei überlassen und so erhielt die BUNDjugend auch 2022 wieder eine große Vielfalt an Einsendungen. In den Kategorien Einzelkinder, Gruppe und Klasse erreichten insgesamt 63 Kinder einen ersten Platz. Am Samstag (4.3.) wurden die erstplatzierten Kinder in Stuttgart ausgezeichnet.

Fast 700 Kinder haben bei der Jubiläums-Ausgabe des Naturtagebuch-Landeswettbewerbs der BUNDjugend Baden-Württemberg aktiv mitgemacht. Zur Preisverleihung am Samstag (4.3.) kamen 63 erstplatzierte Kinder. Ihre Urkunden und Preise überreichte ihnen Sylvia Pilarsky-Grosch, die Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg. Die Kinder, ihre Eltern und die Ehrengäste bewunderten die erstplatzierten Tagebücher der Kategorien Einzel-, Gruppen- und Klassen-Wettbewerb in einer Ausstellung. Unter den Gewinnerkindern waren insgesamt 17 Kinder aus Maulbronn, die erste Plätze im Einzel- bzw. Gruppenwettbewerb belegten.

In der Gruppe gemeinsame Erkundungen über Vögel angestellt und festgehalten
Zu den Preisträger*innen gehören auch die 16 Kinder der BUND-Kindergruppe Maulbronn im Alter zwischen 6 und 13 Jahren. Mit ihrem Naturtagebuch über heimische Vögel haben sie einen ersten Platz im Gruppenwettbewerb erreicht. In ihrer Begründung betont die Jury die gute Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe: „Trotz der großen Altersspanne haben alle zusammen angepackt und sich stets abgewechselt, zum Beispiel beim Schreiben der Einträge. Auf unterschiedlichste Weise und mit all ihren Sinnen haben die Kinder dieser Gruppe einiges über Vögel lernen können.“ Neben der Bestimmung von Vögeln und ihren Singstimmen finden sich im Tagebuch zum Beispiel eine Dokumentation über den Bau von Nistkästen, viele Fotos und Zeichnungen sowie gefundene Federn, die die Kinder natürlich zugeordnet haben. „Einfach spitzenmäßig!“, freut sich die Jury.

Zur Vogelbeobachtung einen Nistkasten mit Kamera installiert
Auch das Naturtagebuch der zwölfjährigen Lea Eifried aus Maulbronn dreht sich rund um die Vögel. Das Deckblatt ziert ein farbenprächtiger Eisvogel aus Holz, Leas aktueller Lieblingsvogel. Bei ihren Beobachtungen rund um Maulbronn hat sie ein Jahr lang über 30 verschiedene Vögel bestimmt und deren Vorkommen detailreich mit Fotos und Zeichnungen dokumentiert. Die Jury hebt in ihrer Begründung lobend hervor: „Lea liebt es draußen in der Natur zu sein und diese Begeisterung und Neugier ist auch beim Lesen ihres Naturtagebuchs zu spüren. Um sich auf das Beobachten der Vögel vorzubereiten, hat Lea eigene Projekte durchgeführt, wie beispielsweise das Bauen eines Nistkastens mit einer eingebauten Kamera oder das Anlegen einer Blumenwiese.“ Diesen Einsatz belohnt die Jury mit einem ersten Platz im Einzelwettbewerb.

Tausende kleine und inzwischen auch große Naturforscher*innen haben seit 1993 mitgemacht
Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass wir heute schon das 30-jährige Jubiläum des Naturtagebuch-Wettbewerbs der BUNDjugend Baden-Württemberg feiern dürfen! Tausende kleine und inzwischen auch große Menschen sind seit 1993 mit ihrem Naturtagebuch ganz tief in ihre Umwelt eingetaucht. Ich bin der BUNDjugend sehr dankbar, dass sie das Jahr für Jahr ermöglicht. Der Naturtagebuch-Wettbewerb ist für uns beim BUND nicht mehr wegzudenken und er spornt uns jedes Jahr aufs Neue an, in unseren Forderungen nicht nachzulassen.“

Kinder schließen die Natur ins Herz und setzen sich für sie ein
Die langjährige Leiterin des Naturtagebuchs, Ladi Oblak, betont: „Schon beim ersten Durchblättern der Tagebücher können wir jedes Jahr sehen, wie schnell aus dem Entdeckungsdrang der Kinder eine große Faszination für ‚ihr‘ Forschungsobjekt entsteht. Das bestätigen uns auch immer wieder Zuschriften von aktuellen und ehemaligen Teilnehmer*innen des Wettbewerbs: Diejenigen, die als Kind ein Naturtagebuch geführt und voller Stolz bei der BUNDjugend eingereicht haben, schließen die Natur ins Herz und setzen sich auch als Erwachsene für sie ein.“

Einsendeschluss für den Wettbewerb 2023 ist der 31. Oktober 2023.

Hintergrund: Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg begeistert seit 1993 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren für Natur und Naturschutz. Kinder, Kindergruppen und Schulklassen sind jedes Jahr aufgerufen, sich ein Tier, eine Pflanze oder einen Lebensraum von Tieren und Pflanzen auszusuchen und zu beobachten. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie in ihrem Naturtagebuch. Das vierteljährlich erscheinende Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin ruft zum Wettbewerb auf und bietet Anregungen und Informationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Gruppenleiterinnen und -leiter. Der Wettbewerb wird seit 1993 durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert. Auch 2022 stellte die Stiftung Naturschutzfonds Mittel aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale in Höhe von 33.200 Euro zur Verfügung; die Unterstützung für die nächste Wettbewerbsrunde in 2023 wurde wieder zugesagt. 

Weitere Informationen:


Kontakt für Rückfragen:

Maulbronner Naturtagebuch-Kinder wieder erfolgreich

Wir haben von Manfred Mistkäfer einen Brief bekommen. Darin teilte er uns mit, dass wir in diesem Jahr mit unserem Naturtagebuch wieder zu den Gewinnern gehören!! Wir haben einen 1. Preis gewonnen und wurden deshalb zur Preisverleihung eingeladen. Bestimmt erwartet uns wie in den vergangenen Jahren wieder eine tolle Veranstaltung. Merkt euch dafür bereits heute folgenden Termin vor:

Samstag, 04.03.2022 vom späten Vormittag bis zum frühen Abend.

Da wir uns bis zum 10. Januar anmelden müssen, muss ich schnellstmöglich von euch wissen, wer mitgeht, bzw. wer jetzt schon weiß, dass er nicht mit kann. Wer sich nicht bis zum 6.1.23 meldet, den kann ich nicht mit anmelden und der kann dann auch im März nicht mit!

Jedes Kind darf 1 Begleiter mitbringen. Wenn mehr Begleiter mit wollen, schreibt mir bitte alle Namen. Es gibt eine Warteliste.

Die Preisverleihung findet wieder im Lindenmuseum in Stuttgart statt.

(wir werden uns am Hexenturm treffen und von Vaihingen aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, die Kinder werden Abends bis zur Haustür gebracht. Den genaueren Ablauf gibt’s dann später)

Erneut erfolgreiche Einzelteilnahme

Besonders freut uns auch, dass auch in diesem Jahr wieder eine Naturtagebuch-Teilnehmerin aus Maulbronn mit einem eigenen Werk teilgenommen hat und ebenfalls einen 1. Platz erringen konnte.

6. Naturtagebuchtermin 2022

Abschluss Naturtagebuch 2022

Wir haben uns dieses Jahr intensiv mit Vögeln und ihren Eigenschaften beschäftigt. All das galt es heute in Form zu bringen. Und so endet das Naturtagebuch 2022, wie es begonnen hat: mit vielen fleißigen Händen! Wurden am ersten Tag Nistkästen gebaut, so war heute das Naturtagebuch selbst zusammen zu stellen. Wir ließen die vergangenen Tage Revue passieren und gestalteten viele großartige Seiten des Tagebuchs wieder mit vielen Zeichnungen und Basteleien. Auch die bereits von den Teilnehmenden Forscherinnen und Forscher erstellten Vogel-Steckbriefe fanden darin ihren Platz. Bald wird es auf die Reise zu Manfred Mistkäfer nach Stuttgart gehen und wir hoffen, ihn auch dieses Jahr wieder mit unseren Erlebnissen begeistern zu können. Vielleicht lädt er uns dann im neuen Jahr zu einer Preisverleihung ein ;-).

Wir danken allen für die Teilnahme und hoffen, Ihr behaltet Euer Interesse an der Natur bei, denn es ist noch lange nicht alles entdeckt. An alle Helferinnen und Helfer bei den verschiedenen Terminen geht natürlich auch ein großes Dankeschön!

5. Naturtagebuchtermin 2022

Der letzte Outdoor-Termin für die Naturtagebuch-Gruppe hat am letzten Samstag stattgefunden und entgegen den Wetterprognosen blieb es trocken. Das ist natürlich angenehmer, auch wenn wir Regen nicht scheuen. Wir hatten ein volles Programm. Zuerst war die Frage: welcher Vogel frisst welches Futter? Da wir ja nichts scheuen, haben wir uns auch selbst durchprobiert: Würmer, Mäuse, Fische, Kerne, Obst. Dabei haben wir festgestellt, dass es für uns Menschen unmöglich ist, Sonnenblumenkerne zu knacken, ohne die Finger zu benutzen. Dann haben wir uns noch gefragt, warum manche Vögel im Winter was anderes fressen als im Sommer. Das liegt nämlich nicht daran, dass die Menschen halt keine Insekten in die Meisenknödel stecken sondern Sonnenblumenkerne.

Wir konnten außerdem Federn anschauen und raten, von welchem Vogel sie sind. Bei manchen war das leicht, weil sie eine besondere Farbe hatte, aber bei anderen war das ganz schön schwer. Eine Feder war so leicht und weich, dass man sie kaum auf der Hand gespürt hat.

Dann haben wir vom Magnetsinn der Vögel gehört und dass der jetzt, im Herbst, besonders wichtig für die Vögel ist, vor allem für die Zugvögel. Wir haben festgestellt, dass die Vögel weiter wegziehen als wir im Sommer im Urlaub waren – und das war schon ganz schön weit! Und wir haben uns die Rufe der Kraniche angehört, weil oft auch welche über Maulbronn wegziehen.

 

Unser nächster Termin (15.10.) wird in der Postscheuer stattfinden, wo wir unser Naturtagebuch für dieses Jahr fertigstellen werden – und dann beim Naturtagebuch-Wettbewerb der BUND-Jugend einreichen. Und dann heißt es: Daumen drücken!

4. Naturtagebuchtermin 2022

Heute wurden zwei Dinge gespitzt. Den Anfang machten die Buntstifte, denn jeder überlegte sich einen heimischen Vogel und füllte dazu einen Steckbrief aus. Neben einem Bild des Vogels wurden auch Details notiert, wie z. B. die Größe, den Lebensraum oder die Ernährung.

Wir gestalten unsere Vogel-Steckbriefe
Wir gestalten unsere Vogel-Steckbriefe

Danach wurden die Ohren gespitzt. Denn es galt Vögel an ihrem Gesang zu  erkennen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man das nicht geübt hat. Auf jeden Fall haben wir schnell gemerkt, dass jeder Vogel unterschiedlich singt. Allerdings haben viele Vögel häufig mehrere Lieder auf Lager. Manche wiederum ahmen andere Vögel oder Geräusche von Menschen nach. Achja, und eine Krähe ist auch ein Singvogel – wer hätte das gedacht?

3. Naturtagebuchtermin 2022

Letzten Samstag war die Naturtagebuchgruppe wieder in Sachen „heimische Vögel“ unterwegs. Dieses Mal haben wir uns mit den verschiedenen Lebensräumen beschäftigt und gingen der Frage nach „warum gibt es auf der BUND-Wiese keine Möwen“? Natürlich haben wir die Lebensräume auch abgeklappert, sie waren ja schließlich gut zu Fuß erreichbar. Am Tiefen See haben wir auch ein paar unerschrockene zweibeinige Wasservögel gesehen (also, soooo warm war’s eigentlich nicht), die neugierig näher kamen, als wir uns auf der Terrasse versammelt haben.

Das Nest eines Graureihers haben wir gesehen, oder vielmehr erahnt. Der baut ganz schön weit oben! Auf der BUND-Wiese angekommen haben wir im hohen Gras erst Mal verstecken gespielt – und hinterher nachgezählt, ob auch alle wieder da waren! Was wir auch auf der BUND-Wiese entdeckt haben, war ein Bienenschwarm, der sich gerade an einem Baum versammelt hatte. Peter Wilhelm kam, noch während wir dort waren, vorbei und hat sie eingesammelt. Wär ja schade um den Honig 🙂

Auf dem Rückweg zum Hexenturm haben wir es in der Mauer piepsen hören. Ein paar sind stehen geblieben und haben gelauert, welcher Vogel zum Füttern vorbeikommt. War „nur“ eine Kohlmeise. Kein Wunder, ist ja schließlich bei uns ein sehr häufiger Vogel. Aber es scheinen wohl ums Kloster herum Nistkästen zu fehlen…

2. Naturtagebuchtermin 2022

Die Naturtagebuchkinder waren wieder unterwegs!

Der Wetter-Statistik sagt, im April gab es mehr Sonne als üblich. Tja, da hat der April wohl am 30. geglaubt, er müsse die Statistik noch etwas korrigieren. Aber richtig unerschrockene Naturtagebuchkinder treffen sich auch bei Regen! Also waren wir (fast) wie geplant am letzten Samstag auf Vogelstimmenjagd. Und zum Glück gibt es auch ein paar unerschrockene Vögel, die auch bei Regen singen, während sich andere im Gebüsch verkriechen und den Schnabel unter den Flügel stecken.

Mütze über den Ohren, Schirm, auf den der Regen prasselt – nein, so kann man keine Vogelstimmen hören. Da musste man auch mal einen nassen Kopf riskieren. Aber dafür waren wir nicht 2 Stunden unterwegs, wie sonst, sondern nur eine. Eine Bachstelze haben wir gesehen. Ja, klar, DER macht Wasser natürlich nichts aus. Amsel, Kohlmeise und Zilpzalp waren unermüdlich bei der Sache, auch Mönchsgrasmücke und Buchfink haben wir gehört. Krähen haben wir auch gesehen und der eine oder andere Greifvogel war unterwegs. Tja, manche treibt halt der Hunger raus.

Wir haben auch Nester gesehen. Ob die bewohnt waren oder aus früheren Jahren stammen, konnten wir nicht herausfinden. Beim Nach-Oben-Schauen tropft der Regen nämlich ins Auge!

ie

Unerschütterlich bei der Beobachtung der Vögel!
Unerschütterlich bei der Beobachtung der Vögel!

Naturtagebuch 2021 – Wieder GewinnerInnen aus Maulbronn!

Stuttgart. Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie erfreut sich der Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg ungebrochener Beliebtheit. Seit 1993 nehmen jährlich hunderte Kinder zwischen 8 und 12 Jahren daran teil, indem sie in einem Naturtagebuch ihre Naturbeobachtungen festhalten. Dafür wählen sie ein Forschungsobjekt in der Natur aus und beobachten es mit ihren eigenen Mitteln und Herangehensweisen. Im Jahr 2021 beschäftigen sich die eingereichten Tagebücher zum Beispiel mit Ameisen, Wildbienen oder der Esskastanie. In den Kategorien Einzel, Gruppe und Klasse erreichen insgesamt 50 Kinder einen ersten Platz. Die Gewinnerkinder erhalten auch in diesem Wettbewerbsjahr ihre Preise per Post, da aus Gründen des Infektionsschutzes keine Preisverleihung stattfinden kann.

Raus in die Natur, durchs Unterholz streifen, einen Bach erkunden, einen Vogel beobachten, über das Wetter nachdenken – das war für viele Kinder auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ein wichtiger Ausgleich. Über 600 von ihnen haben dabei aktiv beim Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg mitgemacht und mit ihren Erkenntnissen ein Naturtagebuch gestaltet. Im Enzkreis prämierte die BUNDjugend gleich drei Sieger*innen: Jann und Lea Eifried (11 und 12 Jahre alt) sowie Lilith Wemßen (8 Jahre alt).

Von der Naturbeobachtung zum Naturschutz ist es nur ein kleiner Schritt
Die Geschwister Jann und Lea Eifried gewinnen mit ihrem Naturtagebuch zu Wildbienen und Hummeln einen ersten Preis im Gruppenwettbewerb. Unter anderem haben sie ein Insektenhotel selbst gebaut, um den Tieren einen sicheren Platz zum Nisten zu bieten. Nach dem Einzug der ersten Bienen konnten sie feststellen: „Die unterschiedlichen Bienenarten haben ganz unterschiedliche Verschlüsse, wie: rauer Lehm, glatter Lehm, mit Holzstückchen, aus Harz, aus Nektar und aus Blütenblättern.“ Der Einsatz der Geschwister für „ihre“ Bienen und Hummeln hat die Jury sehr beeindruckt: „Sie sind immer wieder hinaus in ihren Garten oder aufs Feld gegangen und haben versucht, die Bienen zu fotografieren oder zu zeichnen, um sie dann bestimmen zu können. Die Bilder und Zeichnungen haben sie dann in ihrem Naturtagebuch abgeheftet, wodurch sie fast schon einen Wildbienen- und Hummel-Katalog erstellt haben.“

Aus mehreren Naturtagebüchern entsteht ein Naturführer
Viele Kinder halten ihre Naturliebe in mehreren Naturtagebüchern fest, so auch die achtjährige Lilith Wemßen aus Maulbronn im Enzkreis. Sie hat sich ein großes Ziel gesetzt: Sie möchte einen ganzen Naturführer erstellen. Nachdem sie bereits im letzten Jahr mit ihrem Tagebuch zu einheimischen Pflanzen beim Wettbewerb erfolgreich war, widmet sie sich in diesem Jahr den Bäumen und Vögeln – und erreicht damit erneut einen ersten Platz. Die Jury lobt die Achtjährige: „Lilith hat eine sehr große Artenkenntnis. Sie kennt die wichtigsten heimischen Baum- und Vogelarten und notiert diese auf ihren Spaziergängen fleißig. Mit ihrem Naturführer ist man in der Natur wirklich gut ausgestattet.“

Seit fast 30 Jahren ein wichtiges Umweltbildungsprojekt
Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, betont: „Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg ist wohl eines der größten Umweltbildungsprojekte innerhalb des BUND. Seit bald 30 Jahren haben unzählige Kinder ihre Tagebücher erstellt und immer wieder uns Erwachsene aufgefordert, uns noch vehementer für den Schutz ihrer Umwelt einzusetzen. Für uns ist das ein großer Ansporn, in unseren Forderungen nicht nachzulassen.“

Tiefes Eintauchen in die Natur
Die langjährige Leiterin des Naturtagebuchs, Ladi Oblak, fügt hinzu: „Jahr für Jahr tauchen die Kinder beim Naturtagebuch-Führen ganz tief in ‚ihr‘ Stück Natur ein. Beim Lesen der Tagebücher können wir ihre Neugier, ihre Begeisterung und ihren naturschützerischen Tatendrang förmlich spüren. Das selbständige Erforschen der eigenen Umwelt ist gerade in Zeiten zunehmender Digitalisierung für Kinder unterschiedlichsten Alters ganz besonders wichtig.“

Einsendeschluss für den Wettbewerb 2022 ist der 31. Oktober 2022.

Hintergrund: Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg begeistert seit 1993 Kinder von acht bis zwölf Jahren für Natur und Naturschutz. Kinder, Kindergruppen und Schulklassen sind jedes Jahr aufgerufen, sich ein Tier, eine Pflanze oder einen Lebensraum von Tieren und Pflanzen auszusuchen und zu beobachten. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie in ihrem Naturtagebuch. Das vierteljährlich erscheinende Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin ruft zum Wettbewerb auf und bietet Anregungen und Informationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern, Lehrer*innen und Gruppenleiter*innen. Der Wettbewerb wird seit 1993 durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert; auch 2021 wieder mit 33.200 Euro.

Weitere Informationen:

Kontakt für Rückfragen:

Die erstplatzierten Preisträger*innen des 29. Naturtagebuch-Landeswettbewerb Baden-Württemberg 2021

Erstplatzierte im Einzelwettbewerb
Annika Sekler aus Aalen-Hofen im Ostalbkreis zum Thema „Die Hainbuche“
Philipp Sturm aus Essingen im Ostalbkreis zum Thema „Apfelbaum“
Lisa Reinhard aus Westhausen im Ostalbkreis zum Thema „Eiche“
Jan-Felix Burkhardt aus Stuttgart im Stadtkreis Stuttgart zum Thema „Die Sauerkirsche“
Marissa Abrudan aus Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall zum Thema „Kirschbaum“
Jana Hass aus Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall zum Thema „Kirschbaum“
Marla Ratzesberger aus Esslingen im Landkreis Esslingen zum Thema „Die Esskastanie“
Lilith Wemßen aus Maulbronn im Enzkreis zum Thema „Bäume und Vögel“
Jacob Huber aus Gottenheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zum Thema „Ameisen“

Erstplatzierte im Gruppenwettbewerb
Montessori Kinderhaus 3 Linden aus Krauchenwies-Hausen am Andelsbach im Landkreis Sigmaringen mit ihrem „Gucklochmuseum Wildbienen“
Jann und Lea Eifried aus Maulbronn im Enzkreis zum Thema „Wildbienen und Hummeln“

Erstplatzierte im Klassenwettbewerb
Die 6. Klasse der Realschule Bernhausen aus Filderstadt im Landkreis Esslingen zum Thema „Baumtagebuch“