Naturtagebuch 2021 – Wieder GewinnerInnen aus Maulbronn!

Stuttgart. Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie erfreut sich der Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg ungebrochener Beliebtheit. Seit 1993 nehmen jährlich hunderte Kinder zwischen 8 und 12 Jahren daran teil, indem sie in einem Naturtagebuch ihre Naturbeobachtungen festhalten. Dafür wählen sie ein Forschungsobjekt in der Natur aus und beobachten es mit ihren eigenen Mitteln und Herangehensweisen. Im Jahr 2021 beschäftigen sich die eingereichten Tagebücher zum Beispiel mit Ameisen, Wildbienen oder der Esskastanie. In den Kategorien Einzel, Gruppe und Klasse erreichen insgesamt 50 Kinder einen ersten Platz. Die Gewinnerkinder erhalten auch in diesem Wettbewerbsjahr ihre Preise per Post, da aus Gründen des Infektionsschutzes keine Preisverleihung stattfinden kann.

Raus in die Natur, durchs Unterholz streifen, einen Bach erkunden, einen Vogel beobachten, über das Wetter nachdenken – das war für viele Kinder auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ein wichtiger Ausgleich. Über 600 von ihnen haben dabei aktiv beim Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg mitgemacht und mit ihren Erkenntnissen ein Naturtagebuch gestaltet. Im Enzkreis prämierte die BUNDjugend gleich drei Sieger*innen: Jann und Lea Eifried (11 und 12 Jahre alt) sowie Lilith Wemßen (8 Jahre alt).

Von der Naturbeobachtung zum Naturschutz ist es nur ein kleiner Schritt
Die Geschwister Jann und Lea Eifried gewinnen mit ihrem Naturtagebuch zu Wildbienen und Hummeln einen ersten Preis im Gruppenwettbewerb. Unter anderem haben sie ein Insektenhotel selbst gebaut, um den Tieren einen sicheren Platz zum Nisten zu bieten. Nach dem Einzug der ersten Bienen konnten sie feststellen: „Die unterschiedlichen Bienenarten haben ganz unterschiedliche Verschlüsse, wie: rauer Lehm, glatter Lehm, mit Holzstückchen, aus Harz, aus Nektar und aus Blütenblättern.“ Der Einsatz der Geschwister für „ihre“ Bienen und Hummeln hat die Jury sehr beeindruckt: „Sie sind immer wieder hinaus in ihren Garten oder aufs Feld gegangen und haben versucht, die Bienen zu fotografieren oder zu zeichnen, um sie dann bestimmen zu können. Die Bilder und Zeichnungen haben sie dann in ihrem Naturtagebuch abgeheftet, wodurch sie fast schon einen Wildbienen- und Hummel-Katalog erstellt haben.“

Aus mehreren Naturtagebüchern entsteht ein Naturführer
Viele Kinder halten ihre Naturliebe in mehreren Naturtagebüchern fest, so auch die achtjährige Lilith Wemßen aus Maulbronn im Enzkreis. Sie hat sich ein großes Ziel gesetzt: Sie möchte einen ganzen Naturführer erstellen. Nachdem sie bereits im letzten Jahr mit ihrem Tagebuch zu einheimischen Pflanzen beim Wettbewerb erfolgreich war, widmet sie sich in diesem Jahr den Bäumen und Vögeln – und erreicht damit erneut einen ersten Platz. Die Jury lobt die Achtjährige: „Lilith hat eine sehr große Artenkenntnis. Sie kennt die wichtigsten heimischen Baum- und Vogelarten und notiert diese auf ihren Spaziergängen fleißig. Mit ihrem Naturführer ist man in der Natur wirklich gut ausgestattet.“

Seit fast 30 Jahren ein wichtiges Umweltbildungsprojekt
Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, betont: „Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg ist wohl eines der größten Umweltbildungsprojekte innerhalb des BUND. Seit bald 30 Jahren haben unzählige Kinder ihre Tagebücher erstellt und immer wieder uns Erwachsene aufgefordert, uns noch vehementer für den Schutz ihrer Umwelt einzusetzen. Für uns ist das ein großer Ansporn, in unseren Forderungen nicht nachzulassen.“

Tiefes Eintauchen in die Natur
Die langjährige Leiterin des Naturtagebuchs, Ladi Oblak, fügt hinzu: „Jahr für Jahr tauchen die Kinder beim Naturtagebuch-Führen ganz tief in ‚ihr‘ Stück Natur ein. Beim Lesen der Tagebücher können wir ihre Neugier, ihre Begeisterung und ihren naturschützerischen Tatendrang förmlich spüren. Das selbständige Erforschen der eigenen Umwelt ist gerade in Zeiten zunehmender Digitalisierung für Kinder unterschiedlichsten Alters ganz besonders wichtig.“

Einsendeschluss für den Wettbewerb 2022 ist der 31. Oktober 2022.

Hintergrund: Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg begeistert seit 1993 Kinder von acht bis zwölf Jahren für Natur und Naturschutz. Kinder, Kindergruppen und Schulklassen sind jedes Jahr aufgerufen, sich ein Tier, eine Pflanze oder einen Lebensraum von Tieren und Pflanzen auszusuchen und zu beobachten. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie in ihrem Naturtagebuch. Das vierteljährlich erscheinende Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin ruft zum Wettbewerb auf und bietet Anregungen und Informationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern, Lehrer*innen und Gruppenleiter*innen. Der Wettbewerb wird seit 1993 durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert; auch 2021 wieder mit 33.200 Euro.

Weitere Informationen:

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Die erstplatzierten Preisträger*innen des 29. Naturtagebuch-Landeswettbewerb Baden-Württemberg 2021

Erstplatzierte im Einzelwettbewerb
Annika Sekler aus Aalen-Hofen im Ostalbkreis zum Thema „Die Hainbuche“
Philipp Sturm aus Essingen im Ostalbkreis zum Thema „Apfelbaum“
Lisa Reinhard aus Westhausen im Ostalbkreis zum Thema „Eiche“
Jan-Felix Burkhardt aus Stuttgart im Stadtkreis Stuttgart zum Thema „Die Sauerkirsche“
Marissa Abrudan aus Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall zum Thema „Kirschbaum“
Jana Hass aus Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall zum Thema „Kirschbaum“
Marla Ratzesberger aus Esslingen im Landkreis Esslingen zum Thema „Die Esskastanie“
Lilith Wemßen aus Maulbronn im Enzkreis zum Thema „Bäume und Vögel“
Jacob Huber aus Gottenheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zum Thema „Ameisen“

Erstplatzierte im Gruppenwettbewerb
Montessori Kinderhaus 3 Linden aus Krauchenwies-Hausen am Andelsbach im Landkreis Sigmaringen mit ihrem „Gucklochmuseum Wildbienen“
Jann und Lea Eifried aus Maulbronn im Enzkreis zum Thema „Wildbienen und Hummeln“

Erstplatzierte im Klassenwettbewerb
Die 6. Klasse der Realschule Bernhausen aus Filderstadt im Landkreis Esslingen zum Thema „Baumtagebuch“