Bericht über den BUND Ausflug am 9. März 2024 in das Wasserwerk und die Kläranlage Pforzheim

Sauberes Wasser ist das wichtigste Lebensmittel des Menschen. Jeder  Bundesbürger nutzt täglich 128 l sauberes Trinkwasser. Wir machen uns oft nicht bewusst, wie empfindlich der Grundwasserkörper und die Oberflächengewässer gegenüber Verunreinigungen sind und

wie schwierig es ist, täglich und überall sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Pforzheim hat direkt an der Enz in der Nähe des Enzauenparkes in den letzten Jahren sehr moderne Anlagen zur Aufbereitung von Trinkwasser und zur Klärung des anfallendes Abwassers gebaut. Gründe genug für den BUND OV Maulbronn am 9. März die Chance zur Besichtigung dieser hochmodernen Anlagen zu nutzen.

Vormittags führten uns die zuständigen Mitarbeiter durch das Gelände des Wasserwerkes Friedrichsberg an der Kanzlerstraße. Das älteste Gebäude stammt aus dem Jahr 1899, wird immer noch genutzt und präsentiert sich in allerbesten Zustand. Hierin befinden sich die klassischen Anlagen der Wasseraufbereitung Pumpen, Filter, Ozon- und Chlorbehandlung sowie das Trinkwasserbecken zur Lagerung von fünf Millionen Liter Wasser für täglich 11 Millionen Liter Trinkwasser. Pforzheim nutzt die eigenen Brunnen aus dem Sandsteinuntergund im Enztal, eigene Brunnen im Grösseltal und Bodenseewasser. Seit 2019 gibt es darüber hinaus eine neue Ultrafiltrationsanlage. Die Filterporen der eingesetzten Membranen sind 5000mal feiner als menschliches Haar und  filtern Trübstoffe, Keime und Bakterien aus dem Wasser (physikalische Desinfizierung). Darüber werden Nitrate und Härtebildner (Kalkverbindungen) durch den Einsatz von semipermeablen Membranen herausgefiltert. Die Stadtwerke sind damit in der Lage einen sehr großen Anteil des Trinkwassers in einer hervorragenden Qualität aus eigenen Brunnen zu gewährleisten.

Am Nachmittag konnte die Gruppe am gegenüberliegenden Ufer der Enz dann an einer äußerst spannenden Führung über das Klärwerksgelände der Stadt Pforzheim teilnehmen. Bereits seit 1912 besteht die Kläranlage an dieser Stelle der Stadt. Sie hat sich seitdem stark weiter entwickelt. Jeder Einwohner Pforzheim produziert täglich im Durchschnitt 130 l Abwasser. Dazu kommen je nach Witterung große Mengen Regenwasser, die Abwassermenge kann dann schlagartig auf das 500-fache ansteigen. Trotz vieler großer Rückhaltebecken und Schmutzurückhaltung kommt daher wie in allen Kommunen immer wieder zu direkten Einleitungen des Abwassers in die Enz. Dies ist vor allem auf die vielen neuen Straßen und Baugebiete zurückzuführen. In den letzten Jahrzehnten musste daher sehr viel baulich investiert werden, um die Rückhaltungen effektiver zu gestalten und damit weniger Abwasser in die Enz zugeführet werden muss. Auf der Kläranlage konnten wir dann alle Reinigungsstufen Mechanische, Biologische und Chemische Reinigung und vor allem dann die neue Vierte Reinigungstufe besichtigen, diese ist 2021 in Betrieb gegangen. Während vorher grobe Feststoffe, Nitrat, Nitrit und Phosphatverbindungen reduziert werden konnten, ist es nun auch möglich, spezielle chemische Verbindungen mit Hilfe von Aktivkohle aus dem Abwasser zu entfernen. Besonders sind vor allem für die Fische und Insekten im Gewässer gefährliche chemische Verbindungen aus modernen Textilien, aus Korrosionsschutzmitteln für Spülmaschinen und aus Medikamenten zu nennen.

Die Besichtigung der modernen Anlagen hat uns alle stark beeindruckt. Großes Wissen, aufwändige Planung und fachkundige Ausführung sind für den reibungslosen Ablauf der Reinigungsstufen im Klärwerk und im Wasserwerk unabdingbare Voraussetzung.

Um sämtliche Anlagen in Stand zu halten, müssen sie regelmäßig gewartet werden, Mitarbeitende müssen an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr in Bereitschaft stehen, um Störungen zu beheben. Unserer besonderer Dank gilt daher nicht nur den Experten, die uns die Anlagen anschaulich näher gebracht haben, sondern allen Mitarbeitenden, die täglich Tag und Nacht zur Reinhaltung unseres Wassers und der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser arbeiten!

 

In den Diskussionen mit den Experten wurde aber auch deutlich, dass es mindestens genauso wichtig ist, im Vorhinein dafür zu sorgen, dass Böden, Grund- und Oberflächenwasser geschützt werden. Jeder von uns kann individuell dazu beitragen. Es geht aber auch um einen nachhaltigen Umgang mit Boden und Wasser. Hier ist die Politik gefordert. Jede neue Straße und jedes neue Baugebiet hat direkte Auswirkungen auf Grundwasserkörper, Oberflächengewässer und Trinkwasser. Dies gilt nicht nur für Pforzheim sondern auch für ländliche Kommunen wie Maulbronn.

Pflanzentauschregal 2023

Seit letzten Samstag, den 22. April bis 27. Mai 2023, veranstalten wir Naturfreundinnen (Naturgarten e.V. und BUND) wieder das 24 Stunden frei zugängliche Pflanzentauschregal. Diesmal steht es in der Hofeinfahrt der Bahnhofstrasse 13, in Maulbronn. Dort können kleine oder große Gemüsepflanzen, Blumenstauden oder Samen eingestellt und vorhandene Pflanzen aus dem hoffentlich reichhaltigen Sortiment mitgenommen werden. So möchten wir die heimische Vielfalt erhalten und verbreiten. Alle

Garten- und Balkonliebhaber:innen sind eingeladen, vorbeizukommen und sich das Angebot anzuschauen und mitzumachen.

 

Am 3. Juni 2023, von 13 – 17 Uhr, gestalten wir den Naturgartentag in Petra´s Garten, am Seidehof, auch dazu laden wir schon jetzt herzlich ein 🙂

Geplante Satzungsänderung

Für die diesjährige Mitgliederversammlung am 24.03.2023 steht die Änderung der Satzung des Ortsverbands zur Abstimmung durch die Mitglieder an.

Eine Satzungsanpassung wurde vom BUND Landesverband angeregt um diese über alle Regional- und Ortsverbände anzugleichen und wir sind diesem Wunsch nachgekommen. Nachfolgend sind 3 Dokumente verlinkt, die den Satzungsentwurf zeigen, aber auch einen direkten Zugriff zur aktuell gültigen Satzung ermöglichen. Da die neue Satzung Bezug auf die Satzung des Landesverbands nimmt, ist auch diese verlinkt.

Die neue Satzung wird in einigen wenigen Exemplaren auch am Abend der Mitgliederversammlung ausliegen. Wir würden uns freuen, wenn die Satzungsänderung von möglichst vielen Mitgliedern verabschiedet werden würde.

Mitgliederwerbung des BUND Landes-/Regionalverbands 2020

In den kommenden Tagen und Wochen wird im Auftrag des BUND Landes- bzw. Regionalverbands eine Aktion zur Werbung neuer Mitglieder stattfinden. Leider hat der Ortsverband Maulbronn bisher keinen konkreten Zeitraum genannt bekommen, wann die Haushalte in Maulbronn besucht werden. Bitte lassen Sie sich die entsprechenden Nachweise vorlegen, die belegen, dass es sich wirklich um offizielle Werber des BUND handelt.

Wer sich vorab informieren möchte, wie er die Umwelt unterstützen kann, findet verschiedene Möglichkeiten auch auf unserer Webseite unter Aktiv werden

Eingeschleppte Grüne Reiswanze auch in Maulbronn entdeckt

Die Grüne Reiswanze ist eine nach Europa/Deutschland vermutlich über Gemüse eingeschleppte Wanzenart. Als ausgewachsenes Exemplar lässt sie sich kaum von der bei uns heimischen, ebenfalls grünen Stinkwanze unterscheiden. Letztere zählt bei uns nicht zu den Schädlingen. Die Grüne Reiswanze kann jedoch in größerer Stückzahl Schäden an Obst anrichten. In einem frühen Entwicklungsstadium lässt sich die Grüne Reiswanze dagegen recht einfach identifizieren (siehe Bild).

Mehr Informationen z. B. auf Wikipedia

Grüne Reiswanze (Cox)
Grüne Reiswanze (Cox)

Neues Newsletter-System

Das Thema Datenschutz, aber auch der Aufwand mit der Pflege der Empfänger machten eine neue Lösung für den E-Mail-Versand erforderlich. In den letzten Tagen gab es zahlreiche Tests mit einem neuen Newsletter, den wir nun für die Allgemeinheit zugänglich machen möchten. Wer zukünftig Nachrichten zu Terminen, Ausflügen oder Arbeitseinsätzen erhalten möchte, muss sich entsprechend am Newsletter anmelden (wir werden keine Adressen von diesem E-Mail-Verteiler automatisch übernehmen!). Dazu genügt die Angabe einer gültigen E-Mail-Adresse. Die Angabe von Vor- und Nachnamen ist vollständig freiwillig und dient lediglich der Personalisierung der späteren E-Mails.

Informationen und den Link zum Anmelden am Newsletter finden sich unter: Newsletter

Natürlich stehen alternativ auch diese Webseite sowie das Maulbronner Gemeindeblatt immer als Quelle aktueller Informationen zur Verfügung.