Landschaftspflege Hohenackersee

Nachdem am Vormittag neue Bäume auf der BUND-Wiese ein neues Zuhause gefunden haben, ging es am Nachmittag zur Uferpflege an den Hohenackersee. Neben Schilf gab es in diesem Jahr einiges an Gehölz zu roden. Bereits im Sommer wurden hier die Goldruten in die Schranken gewiesen. Wir führen diese Arbeiten jährlich durch, um den am Südufer wachsenden Seggen genügend Freiraum zu bieten.

Neue Bäume auf der BUND-Wiese

Trockene Sommer, Stürme und natürlich auch das Alter haben einigen Bäumen auf der BUND-Wiese stark zugesetzt. Heute war es daher Zeit, 5 neue Bäume zu setzen. Um den Charakter der Streuobstwiese zu erhalten, haben wir hier Hochstämme heimischer und „alter“ Sorten ausgewählt:

  • Sonnenwirtsapfel
  • Bittenfelder
  • Hauszwetschge
  • Oberösterreichische Weinbirne
  • Roter Maulbeerbaum

Diese wurden mit vereinten Kräften recht flott an ihren neuen Standort gebracht. Vielen Dank an alle Helfer!

Bittenfelder und Sonnenwirtsapfel an ihrem neuen Standort.
Bittenfelder und Sonnenwirtsapfel an ihrem neuen Standort.

6. Naturtagebuchtermin 2022

Abschluss Naturtagebuch 2022

Wir haben uns dieses Jahr intensiv mit Vögeln und ihren Eigenschaften beschäftigt. All das galt es heute in Form zu bringen. Und so endet das Naturtagebuch 2022, wie es begonnen hat: mit vielen fleißigen Händen! Wurden am ersten Tag Nistkästen gebaut, so war heute das Naturtagebuch selbst zusammen zu stellen. Wir ließen die vergangenen Tage Revue passieren und gestalteten viele großartige Seiten des Tagebuchs wieder mit vielen Zeichnungen und Basteleien. Auch die bereits von den Teilnehmenden Forscherinnen und Forscher erstellten Vogel-Steckbriefe fanden darin ihren Platz. Bald wird es auf die Reise zu Manfred Mistkäfer nach Stuttgart gehen und wir hoffen, ihn auch dieses Jahr wieder mit unseren Erlebnissen begeistern zu können. Vielleicht lädt er uns dann im neuen Jahr zu einer Preisverleihung ein ;-).

Wir danken allen für die Teilnahme und hoffen, Ihr behaltet Euer Interesse an der Natur bei, denn es ist noch lange nicht alles entdeckt. An alle Helferinnen und Helfer bei den verschiedenen Terminen geht natürlich auch ein großes Dankeschön!

5. Naturtagebuchtermin 2022

Der letzte Outdoor-Termin für die Naturtagebuch-Gruppe hat am letzten Samstag stattgefunden und entgegen den Wetterprognosen blieb es trocken. Das ist natürlich angenehmer, auch wenn wir Regen nicht scheuen. Wir hatten ein volles Programm. Zuerst war die Frage: welcher Vogel frisst welches Futter? Da wir ja nichts scheuen, haben wir uns auch selbst durchprobiert: Würmer, Mäuse, Fische, Kerne, Obst. Dabei haben wir festgestellt, dass es für uns Menschen unmöglich ist, Sonnenblumenkerne zu knacken, ohne die Finger zu benutzen. Dann haben wir uns noch gefragt, warum manche Vögel im Winter was anderes fressen als im Sommer. Das liegt nämlich nicht daran, dass die Menschen halt keine Insekten in die Meisenknödel stecken sondern Sonnenblumenkerne.

Wir konnten außerdem Federn anschauen und raten, von welchem Vogel sie sind. Bei manchen war das leicht, weil sie eine besondere Farbe hatte, aber bei anderen war das ganz schön schwer. Eine Feder war so leicht und weich, dass man sie kaum auf der Hand gespürt hat.

Dann haben wir vom Magnetsinn der Vögel gehört und dass der jetzt, im Herbst, besonders wichtig für die Vögel ist, vor allem für die Zugvögel. Wir haben festgestellt, dass die Vögel weiter wegziehen als wir im Sommer im Urlaub waren – und das war schon ganz schön weit! Und wir haben uns die Rufe der Kraniche angehört, weil oft auch welche über Maulbronn wegziehen.

 

Unser nächster Termin (15.10.) wird in der Postscheuer stattfinden, wo wir unser Naturtagebuch für dieses Jahr fertigstellen werden – und dann beim Naturtagebuch-Wettbewerb der BUND-Jugend einreichen. Und dann heißt es: Daumen drücken!

4. Naturtagebuchtermin 2022

Heute wurden zwei Dinge gespitzt. Den Anfang machten die Buntstifte, denn jeder überlegte sich einen heimischen Vogel und füllte dazu einen Steckbrief aus. Neben einem Bild des Vogels wurden auch Details notiert, wie z. B. die Größe, den Lebensraum oder die Ernährung.

Wir gestalten unsere Vogel-Steckbriefe
Wir gestalten unsere Vogel-Steckbriefe

Danach wurden die Ohren gespitzt. Denn es galt Vögel an ihrem Gesang zu  erkennen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man das nicht geübt hat. Auf jeden Fall haben wir schnell gemerkt, dass jeder Vogel unterschiedlich singt. Allerdings haben viele Vögel häufig mehrere Lieder auf Lager. Manche wiederum ahmen andere Vögel oder Geräusche von Menschen nach. Achja, und eine Krähe ist auch ein Singvogel – wer hätte das gedacht?

Fledermauszählung 2022

Fledermauszählung 2022

Am Donnerstag 14.07. trafen wir uns zum zweiten Mal in diesem Jahr, um die Tiere der Mausohrkolonie im Kloster zu zählen. Wir begleiten „unsere“ Fledermäuse bereits seit vielen Jahren und die vergangenen Jahre waren für die Maulbronner Population eher schlecht. Um so mehr gespannt waren wir auf die diesjährige Zählung, bei er wir wie immer von Brigitte Heinz fachmännisch unterstützt wurden. Wurde früher „von Innen“ gezählt, also im Gebäude stehend durch die Ausflugfenster nach draußen, hat sich hier seit dem letzten Jahr einiges getan. Mittlerweile gibt es auch im Ortsverband mehrere Nachtsichtgeräte, so dass wir nun alle Ausflugfenster von außen beobachten können. Das erleichtert die Zählung ungemein, da die Teilnehmer keine Maske zum Selbstschutz tragen müssen und auch das eigentliche Zählen unabhängig von der Uhrzeit/Helligkeit gleichbleibend einfach (oder beim Hauptausflugfenster gleichbleibend schwer 😉) bleibt und nicht der Kontrast mit fortschreitender Dämmerung die Zählung erschwert.

Bereits die Zahlen im Frühsommer ließen uns für die Kolonie auf ein gutes Jahr hoffen. Zu dieser Zeit finden sich die weiblichen Fledermäuse in der Wochenstube ein. Letzten Donnerstag, einige Wochen später, sollten auch bereits Jungtiere beim Ausflug beteiligt sein. Der Kontrollgang vor der Zählung lieferte nur ca. 20 tote Tiere – bei den heißen Temperaturen unter Dach eine sehr geringe Zahl. Die Fledermäuse im Kloster wissen sich zu helfen und können im großen Dach verschiedene Stockwerke nutzen, und entsprechend waren sie bei den niedrigen Temperaturen auch überwiegen unten anzutreffen. Die Zählung selbst ist dann in ca. 1 Stunde erledigt, da dann alle jagenden Tiere ausgeflogen sind. Während am „langweiligen“ Fenster nur 31 Tiere den Weg nach draußen suchten, war am Hauptausflugfenster so viel los, dass teilweise 10 oder mehr Tiere gleichzeitig die kleinen Luken durchflogen und das Zählen erschwerte. So gab es von den eingesetzten Beobachtern auch abweichende Werte zwischen 1.200 und 1.400 Tiere und in Summe über alle Fenster dann 1.462 – 1.662 Mausohren. Mit diesen Zahlen sind wir sehr zufrieden und hoffen, dass die Jungtiere sich bei ihrem Aufenthalt in Maulbronn so weit stärken können, dass sie auch gut durch den Winter kommen und uns im nächsten Jahr wieder zu besuchen.

Vielen Dank an alle Helfer für das konzentrierte Ausharren hinter den Nachtsichtgeräten.

Weitere Infos zur Aktion findet sich in der Rubrik Fledermausschutz

3. Naturtagebuchtermin 2022

Letzten Samstag war die Naturtagebuchgruppe wieder in Sachen „heimische Vögel“ unterwegs. Dieses Mal haben wir uns mit den verschiedenen Lebensräumen beschäftigt und gingen der Frage nach „warum gibt es auf der BUND-Wiese keine Möwen“? Natürlich haben wir die Lebensräume auch abgeklappert, sie waren ja schließlich gut zu Fuß erreichbar. Am Tiefen See haben wir auch ein paar unerschrockene zweibeinige Wasservögel gesehen (also, soooo warm war’s eigentlich nicht), die neugierig näher kamen, als wir uns auf der Terrasse versammelt haben.

Das Nest eines Graureihers haben wir gesehen, oder vielmehr erahnt. Der baut ganz schön weit oben! Auf der BUND-Wiese angekommen haben wir im hohen Gras erst Mal verstecken gespielt – und hinterher nachgezählt, ob auch alle wieder da waren! Was wir auch auf der BUND-Wiese entdeckt haben, war ein Bienenschwarm, der sich gerade an einem Baum versammelt hatte. Peter Wilhelm kam, noch während wir dort waren, vorbei und hat sie eingesammelt. Wär ja schade um den Honig 🙂

Auf dem Rückweg zum Hexenturm haben wir es in der Mauer piepsen hören. Ein paar sind stehen geblieben und haben gelauert, welcher Vogel zum Füttern vorbeikommt. War „nur“ eine Kohlmeise. Kein Wunder, ist ja schließlich bei uns ein sehr häufiger Vogel. Aber es scheinen wohl ums Kloster herum Nistkästen zu fehlen…

Entlastung Vorstand BUND Ortsverband Maulbronn 2021

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Versammlungsbeschränkungen insbesondere in Räumlichkeiten der Gemeinde hat der Vorstand entschieden, allen Mitgliedern einen Jahresbericht über das Jahr 2021 postalisch zu übermitteln. Darüber hinaus wurden die Empfänger mittels beigefügtem Entlastungsformular aufgefordert, den Vorstand für das vergangene Jahr auf Basis des Jahresberichts zu entlasten. Das Ergebnis der Entlastung für das Jahr 2021 lautet wie folgt:

  • Fristgerecht eingegangene Entlastungsformulare: 15 (bis zu 4 Personen/Formular vorgesehen)
  • Gültige Stimmen für die Entlastung des Vorstands: 19
  • Gültige Stimmen gegen die Entlastung des Vorstands: 0
  • Enthaltungen: 0
  • Ungültige Stimmen: 2

Der Vorstand dankt seinen Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen, welches auch durch verschiedene Anmerkungen auf den Entlastungsformularen oder beigelegte Briefe unterstrichen wurde.

8. Müllsammelaktion

WER MACHT DENN SOWAS?
Müllsammelaktion in Maulbronn

Wem ist er noch nicht aufgefallen: Müll am Straßenrand, auf Wanderwegen, um Parkbänke herum und in Büschen? Dort liegt er manchmal tage-, wochen-, monate- und sogar jahrelang.

Für die Intiatiorinnen dieser Aktion Athina Ntefidou und Silvia Brähler vom BUND OV Maulbronn ein Unding: Plastik, Glas und Metall verrottet nicht einfach so und gehört in den Mülleimer! Immer wieder stellt sich das Team die Frage, wer den Müll so gedankenlos in die Landschaft schmeißt. Ist es die Auffassung: „Ach, wegen der einen Kippe…das macht doch nix.“ oder „Reg‘ dich doch wegen dem Pappbecher nicht so auf, ist doch aus Papier, der verrottet schon“ (was übrigens aufgrund seiner Beschichtung nicht geschieht).

Doch „diese eine Kippe“ oder „dieser Pappbecher“ richten mehr Schaden an als man denkt. Denn aus Müll, egal welcher Art, der in die Natur geworfen und dort entsorgt wird, lösen sich gefährliche Stoffe, die sich im Boden, der Luft und im Wasser wiederfinden und somit über kurz oder lang auch in unserem Körper landen und uns krank machen. Jedes Produkt, das nicht organisch, sondern aus synthetischen Stoffen hergestellt ist, wird in der Umwelt zum Problem: Die Inhaltsstoffe und Bestandteile können von Mikroorganismen und durch die Natur nicht verarbeitet werden. Übrig bleiben kleinste Teile, die in den kompletten Kreislauf und damit auch in unsere Nahrung gelangen. Auch können sich Tiere darin verfangen, verletzen oder den Müll als Futter aufnehmen und daran verenden.

Und dann die unterschätzte Gefahr Zigarettenstummel (Kippen): Nur ein Viertel aller Stummel finden den Weg in den Mülleimer. Dabei wird die Gefahr, die von ihnen ausgeht, stark unterschätzt. Das Nervengift Nikotin ist sehr gut wasserlöslich und schon ein einziger Zigarettenstummel verseucht ca. 40 l Grundwasser. Es dauert nur 30 Sekunden und schon ist das gesamte Nikotin aus dem Stummel ausgewaschen und im Erdboden versickert.

Seit Oktober 2021 organisieren die beiden Frauen daher einmal im Monat samstags eine Müllsammelaktion. Ausgestattet mit Handschuhen, Müllgreifern vom Bauhof Maulbronn, BUND-Westen, großen Papiersäcken und einem auffallend schönen Anhänger trifft man sich am frühen Nachmittag und durchstreift etwas zwei Stunden lang ein vorher definiertes Gebiet. Sechs bis sechszehn Helferinnen und Helfer sind regelmäßig dabei und staunen immer wieder über die sonderbaren Fundstücke: 11! Taschen/Tüten gefüllt mit Müll am Klosterberg, einige Dutzend Schreckschuss Patronen, Autobatterien, Fischdosen, Getränkeflaschen (wahlweise mit und ohne „Umdrehungen“), Waschbecken oder auch Kaffeebecher, Autolautsprecher, Plastiktüten mit Tierkadavern, unendlich viele Buttermilchflaschen und hunderte Zigarettenkippen – um nur ein paar Beispiele zu nennen. An manchen Stellen ist klar erkennbar, dass immer die gleichen Leute ihren Müll in die Landschaft werfen: immer wieder die gleichen kleinen Schnapsflaschen am gleichen Straßenrand oder immer ähnliche Tüten voll Restmüll an verschiedensten Plätzen in einem gewissen Umkreis abgestellt.

Silvia Brähler und Athina Ntefidou sind einerseits ernüchtert und entrüstet über die Kopflosigkeit und Ignoranz der Menschen, die immer wieder öffentlichen Lebensraum als private Müllentsorgung nutzen.
Andererseits sind sie sehr zufrieden mit der Aktion: „Ob wir jemanden dazu bringen, sein Verhalten zu ändern ist zweifelhaft, aber nicht ausgeschlossen. Was wir aber definitiv schaffen, ist einen kleinen Bereich unserer Umwelt von Giften zu befreien. Und: wir haben witzige Situationen und tolle Gespräche mit all den Helferinnen und Helfern! Weitere Aktive sind herzlich wíllkommen, wenn wir nach der Sommerpause im September weitermachen.